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Wahlprüfsteine an die Kemptener OB-Kandidaten

[UPDATE 5. März 2020: Alexander Buck (CSU) hatte die Wahlprüfstein-Fragen stellvertretend für Thomas Kiechle (CSU/FW) beantwortet. Nach der Veröffentlichung der Bewertung des ADFCs stellte Kiechle klar, dass alle Antworten von Buck inhaltlich mit ihm abgestimmt seien. Der ADFC Kempten-Oberallgäu ergänzt deshalb diese Veröffentlichung um die Bewertung von Alexander Bucks Antworten.]

Im Vorfeld der Kommunalwahlen 2020 hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Kempten-Oberallgäu alle Kemptener OB-Kandidaten befragt. Die Antworten auf seine Wahlprüfstein-Fragen hat der ADFC Kempten-Oberallgäu verglichen. Die daraus entstandene Bewertung zeigt die Fahrradfreundlichkeit der OB-Kandidaten.

  • Gabriela Büssemaker (FDP) möchte die Radverkehrszubringer zu den Schulen sicherer machen. Dies findet auch der ADFC sehr wichtig. Aber die FDP glänzte in der Vergangenheit nicht mit Anträgen für den Radverkehr. Zudem glaubt Büssemaker, dass der Einzelhandel von den Kunden mit dem Auto angefahren werden muss.
    • Darauf entgegnet der ADFC:
      Die Innenstadt ist das soziale und kommunikative Zentrum einer Stadt. Hier treffen sich Menschen, verbringen ihre Freizeit, versorgen sich mit Gütern und Dienstleistungen. Auch der Handel wird einsehen, dass eine hohe Aufenthaltsqualität mehr Kunden anlocken wird.
      Erhebungen aus der ganzen Welt zeigen: Viele verkehrsberuhigende Maßnahmen helfen dem Handel weit mehr, als sie ihm schaden. Autofahrer geben zwar pro Einkauf in Einzelhandelsgeschäften mehr Geld aus als ÖPNV-Nutzer, Fahrradfahrer und Fußgänger. Doch die letzten drei Gruppen gehen öfter einkaufen. Das heißt unter dem Strich: Auf die Woche gesehen machen die Händler mit Autofahrern den geringsten, mit Fußgängern den höchsten Umsatz.
      Weitaus mehr Kunden als vom Einzelhandel geschätzt kommen aus der direkten Umgebung, während die Zahl derjenigen aus Entfernungen über 1,6 Kilometer überschätzt wird. Dementsprechend kommen deutlich weniger mit dem Auto, als der Einzelhandel annimmt.
  • Franz Josef Natterer-Babych (UB/ödp) würde dagegen autofreie attraktive Innenstadtbereiche schaffen, den Verkehrsfluss durch Umwidmung einzelner markanter Straßen zu Spielstraßen bzw. Unterbindung der Durchfahrt steuern, Parkraum an P+R-Plätze verlagern und macht zahlreiche Vorschläge für eine echte Verkehrswende in Kempten. Natterer-Babych, der das ganze Jahr, auch im Winter, mit dem Rad zur Arbeit fährt, belegt damit in der Bewertung des ADFC Kempten-Oberallgäu den ersten Platz.

Der ADFC Kempten-Oberallgäu hat die Antworten der Kemptener OB-Kandidaten verglichen und schließlich null bis max. fünf Fahrräder für die Fahrradfreundlichkeit vergeben.

Fazit: Franz Josef Natterer-Babych (UB/ödp) belegt den ersten, Gabriela Büssemaker (FDP) den letzten Platz

„Die Vergabe der Fahrräder ist uns nicht ganz leicht gefallen“, sagt der Kreisvorsitzende des ADFC Kempten-Oberallgäu, Tobias Heilig. „Franz Josef Natterer-Babych ging als deutlicher Sieger hervor. Denn er ist nicht nur selbst Alltags- und Winterradler, sondern unterstützt auch alle Forderungen des ADFC für eine Verkehrswende. Weil Natterer-Babych genauso hohe Ansprüche stellt, wie wir als Radlerlobby, hat er sich die volle Punktzahl verdient“, begründet Heilig den ersten Platz.

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